Liebe Pfarreiangehörige
Wir alle haben in unseren Leben schon bittere Erfahrungen, besonders in der vergangenen Zeit der Pandemie gemacht, die uns dazu führen, unser Herz zu verschliessen, so dass nur eine grosse Hoffnung es wieder öffnen kann. Es ist die Hoffnung, die uns immer wieder und gerade an Weihnachten verkündigt: Jesus wird erscheinen, Jesus wird unser Leben ausfüllen. Wir leben in dieser Erwartung, in dieser Spannung, die sich dem ersehnten Zukunftsgut entgegenstreckt, der Offenbarung der Fülle des göttlichen Lebens in uns.
Zukunft, über der Licht aufstrahlt
Tragen wir diese Erwartung, diese Hoffnung in unseren Herzen? Wenn sie nicht vorhanden ist, wenn sie kraftlos ist, wird die Haltung des Vertrauens und des Wohlwollens fast unmöglich, weil die Gegebenheiten des Alltags darauf abzielen, sie in uns zu zerstören. Das Fehlen dieser Erwartung, dieser Hoffnung, kann wirklich eine der grössten Tragödien unserer Zeit sein: wenn wir uns nur in den Augenblick flüchten, gierig darauf bedacht, ihn restlos auszukosten, oder uns erbittern, weil uns die Gegebenheiten des Augenblicks anekeln und unbefriedigt lassen, wenn wir diese Zukunftssicht und diese Hoffnung auf die Offenbarung der Herrlichkeit Gottes nicht haben, einer Herrlichkeit, die sich jetzt in der Liebenswürdigkeit Jesu zeigt und sich einmal in der Fülle des Reiches zeigen wird; dann können wir weder Salz der Erde noch Sauerteig sein; dann geraten wir unabweislich ins Schlepptau unserer Alltagserfahrungen, freuen uns, wenn etwas glückt, sind aber schmerzlich betrübt, sobald etwas nicht unseren unmittelbaren Erwartungen entspricht.
Jesus erzieht uns dazu, in der Erwartung der seligen Erfüllung unserer Hoffnung zu leben, in der Erwartung des Erscheinens der Herrlichkeit unseres grossen Gottes und Retters Jesus Christus; wir erwarten deine Wiederkunft, wir erwarten die Offenbarung deiner Herrlichkeit, so verkünden wir es jedes Mal, wenn wir Eucharistie feiern. Wenn wir die Krippe Jesu betrachten, die Liebenswürdigkeit Gottes, die unser Misstrauen und unsere Furcht bezwingt, wollen wir auch die Grösse der Hoffnung betrachten, die uns erwartet.
So soll Weihnachten mit allem Leid und allen Schwierigkeiten in der Welt, mit den kleinen Freuden, die wir einander im Namen des Herrn wünschen, der sie gewähren kann, ein Fest sein, das auf die Zukunft der Kirche, auf die Zukunft des Gottesreiches und auf die Zukunft des Volkes ausgerichtet ist, über dem das helle Licht aufstrahlt, das unser Misstrauen und unsere Ängste bezwingt.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine gesegnete Weihnachtszeit und
ein gutes Neues Jahr.
Ihr Pfr. Charles Onuegbu
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