Die Erde ist voll von der Huld des Herrn.
Durch das Wort des Herrn wurden die Himmel geschaffen.
Halleluja.
Tagesgebet
Allmächtiger, ewiger Gott, dein Sohn ist der Kirche siegreich vorausgegangen
als der Gute Hirt.
Geleite auch die Herde,
für die er sein Leben dahingab,
aus aller Not zur ewigen Freude.
Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus.
Halleluja. Halleluja.
Ich bin der gute Hirt;
ich kenne die Meinen und die Meinen kennen mich.
Halleluja.
Evangelium Joh 10,1-10
Ich bin die Tür zu den Schafen
Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.
In jener Zeit sprach Jesus: 1Amen, amen, ich sage euch: Wer in den Schafstall nicht durch die Tür hineingeht, sondern anderswo einsteigt, der ist ein Dieb und ein Räuber. 2Wer aber durch die Tür hineingeht, ist der Hirt der Schafe. 3Ihm öffnet der Türhüter und die Schafe hören auf seine Stimme; er ruft die Schafe, die ihm gehören, einzeln beim Namen und führt sie hinaus. 4Wenn er alle seine Schafe hinausgetrieben hat, geht er ihnen voraus und die Schafe folgen ihm; denn sie kennen seine Stimme. 5Einem Fremden aber werden sie nicht folgen, sondern sie werden vor ihm fliehen, weil sie die Stimme der Fremden nicht kennen. 6Dieses Gleichnis erzählte ihnen Jesus; aber sie verstanden nicht den Sinn dessen, was er ihnen gesagt hatte. 7Weiter sagte Jesus zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Ich bin die Tür zu den Schafen. 8Alle, die vor mir kamen, sind Diebe und Räuber; aber die Schafe haben nicht auf sie gehört. 9Ich bin die Tür; wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden; er wird ein- und ausgehen und Weide finden. 10Der Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu schlachten und zu vernichten; ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.
Das Vertrauen auf Gott erreicht alles!
Im Evangelium lesen wir vom Guten Hirten und es heisst: „Sie kennen seine Stimme.» Jesus sagte: „Ich bin der gute Hirt, ich kenne die Meinen, und die Meinen kennen mich …. und ich gebe mein Leben hin für meine Schafe.“
All diese Hintergründe muss man mitbedenken, um die Bilder zu verstehen, die Jesus Christus im heutigen Evangelium verwendet. Er beschreibt sich als Hirte, der sorgsam auf seine Herde achtet, der ihnen vor allem Schutz bietet vor Gefahren und sie auf Weiden führt, wo sie Nahrung finden.
Mit diesem Vergleich wirbt Jesus Christus vor allem um das Vertrauen: die Schafe hören auf seine Stimme, er ruft jedes Schaf einzeln beim Namen. Er nennt sich den Türhüter und die Tür: wer durch diese Tür hindurchgeht, wird gerettet werden. Wer ihm folgt, der wird das Leben haben und es in Fülle habe.
Ein Wort des heiligen Franz von Sales fasst all das, was Jesus Christus uns hier durch das Bild des Hirten und seiner Schafe deutlich machen will, sehr gut zusammen. Er sagt einmal kurz und bündig: „Das Vertrauen auf Gott erreicht alles“(DASal 7,63). Er schreibt diesen Satz an eine Ordensschwester, die krank war und hatte Schwierigkeiten mit einigen Leuten um sie herum. Ihr macht Franz von Sales Mut: „Ihre leibliche Krankheit“ so schreibt er ihr, „ist eine zusätzliche Belastung … Hüten Sie sich [aber] … vor Mutlosigkeit! … Das heilige Vertrauen auf Gott mildert alles, erreicht alles und richtet alles auf.“ So sagt Franz von Sales auch uns in dieser schwierigen Zeit.
Die Frage des heutigen Sonntages lautet also: Wem vertraue ich? Wie groß ist mein Vertrauen zu Jesus Christus, dass er mich gut durchs Leben bringt, mich beschützt, mich trägt, mir Sicherheit und vor allem das Leben schenkt, das Leben in Fülle? Glaube ich wirklich daran, dass alles gut geht, wenn ich der Stimme des guten Hirten Jesus Christus folge? Dass am Ende des Tunnels, ein Licht wieder kommen wird?
Der wohl bekannteste Psalm der Bibel ist der Psalm 23: „Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen. Er lässt mich lagern auf grünen Auen und führt mich zum Ruheplatz am Wasser … muss ich auch wandern in finsterer Schlucht, ich fürchte kein Unheil, denn du bist bei mir. Dein Stock und dein Stab geben mir Zuversicht.“ Seit Jahrtausenden beten die Menschen diesen Psalm vor allem dann, wenn es ihnen nicht gut geht … wir könnten ihn uns wieder einmal genauer anschauen und mit seinen Worten unser Vertrauen in den guten Hirten Jesus Christus stärken, der uns kennt und uns das Leben in Fülle verheißt und uns versichert, was auch Franz von Sales sagte: „Das Vertrauen auf Gott erreicht alles“. Amen. Ihr Pfr. Charles
Fürbitten
Herr Jesus Christus, wir Menschen sind oft wie Schafe, die keinen Hirten haben. Wir brauchen dich und bitten voll Vertrauen:
- Für die Bischöfe, Priester, Ordensleute und pastoral Mitarbeiter(innen), vor allem für die Enttäuschten unter ihnen: Erschlisse ihnen den Sinn ihres Auftrags.
- Für die Einsamen, Kranken und Sterbenden, die der besonderen Hinwendung bedürfen: Lass sie deine Nähe durch liebevolle und tröstende Mitmenschen erfahren.
- Für die Familien, die als christliche Gemeinschaft leben möchten: Lass sie Geborgenheit, Verständnis und Unterstützung in unseren Gemeinden finden.
- Für unsere Verstorbenen: dass sie den erhofften Frieden bei Gott erfahren.
Herr, unser Gott, du berufst jeden von uns, in der Welt deine Liebe und Güte zu bezeugen. Führe uns zu den Menschen, die auf Hilfe warten. Darum bitten wir durch Christus, den guten Hirten und unseren Herrn.